Samstag 28./Sonntag 29. Dezember 2024

Christchurch

 

Am Samstag waren wir schon relativ zeitig in Christchurch am Flughafen und haben recht unkompliziert unseren Camper zurückgegeben. Die gesprungene Windschutzscheibe war über die Versicherung gedeckt uns so hat es sich wieder einmal ausgezahlt, dass wir das Al-inclusive Paket genommen haben, was wirklich alles beinhaltet. Als wir ihn dann abgegeben haben, unseren Camper, war das schon ein seltsames Gefühl, haben wir uns jetzt doch schon sehr aneinander gewöhnt...Zuvor konnten wir unser Gepäck im Gateway Motel ausladen, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden. 

Gleich neben dem Flughafen befindet sich das Antarctica Center, wo sich alle um  das Thema Antarktis dreht. Christchurch ist Ausgangspunkt für viele Flüge oder Expeditionen in die Antarktis, obwohl diese doch noch gute 5000km entfernt liegt.

Klingt spannend, also kaufen wir uns Eintrittskarten und bekommen neben interessanten geologischen Infos und einem 4D Film auch noch eine Fahrt mit dem antarktischen Amphibienfahrzeug, die Simulation eines antarktischen Schneesturms, Einblicke ins Pinguin Rescue Projekt und einen Maori, der seine Huskies vorstellt (...das allerdings gaaanz lange..).

 

 

Nach dem Einchecken ins Hotel fahren wir mit dem öffentlichen Bus ins CityCenter von Christchurch und machen einen Bummel durch die Innenstadt.

 

Christchurch wurde ja nach dem verheerenden Erdbeben 2012 ganz schlimm in Mitleidenschaft gezogen. Fast 80 % der Innenstadt wurde zerstört, inklusive der großen Kathedrale und vieler historischer Bauten. Tausende Häuser sind eingestürzt und haben viele Menschen unter sich begraben. Heute, 12 Jahre später, ist schon sehr viel wieder aufgebaut worden, mancherorts allerdings sieht man noch die Spuren des Erdbebens. So findet man an vielen Stellen ehemaliger prominenter Bauten heute große Parkflächen, mitten in der besten Lage der Stadt. Die Kathedrale ist immer noch in der Restaurierungsphase, lange war nicht klar, ob sie abgerissen oder wieder aufgebaut werden soll. Vielen Christchurchern geht der Wiederaufbau viel zu langsam, obwohl sie in der Krise stark zusammengehalten haben und auch die Chance genutzt haben, etwas Besonderes, Schönes, Neues, Nachhaltiges mit hohen Sicherheitsstandards zu schaffen. Die Häuser wurden nun viel niedriger gebaut, mit Puffern zwischen den Gebäuden, um kommende Erdbebenstöße abzufedern. Denn weitere Erdbeben werden mit ziemlicher Sicherheit folgen, liegt Christchurch doch am Pazifischen Feuerring, wo sich die Erdplatten von 3 Seiten immer wieder ineinander verschieben.

 

 

Ein Highlight von Christchurch sind natürlich die historischen, nach dem Beben  restaurierten und nun wieder eingesetzten Tramways. Man kann die ganze Christchurcher Innenstadt erkunden und an den einzelnen Stationen jederzeit aus- und wieder zusteigen. Der Tramwayfahrer ist gleichzeitig der Stadtführer und erzählt viele interessante, lustige und natürlich auch traurige Details zur Entstehung des neuen Stadtkerns von Christchurch.

 

Der Botanische Garten in Christchurch ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Er ist wunderschön angelegt, uralte riesige Bäume und verschiedenste liebevoll bepflanzte Themenbereiche bieten den Besuchern Entspannung und Erholung. Viele Einheimische kommen hierher, mit ihren Klappstühlen und Kühltaschen picknicken sie da und genießen die Natur. Auch wir (oder zumindest ich) könnten Stunden hier verbringen um diese Pflanzenvielfalt zu bewundern.

 

 

Unserer letzten Abend in Neuseeland lassen wir in einer Bar in der Regent Street ausklingen. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, denn Neuseeland hat uns schon alle sehr beeindruckt. Die Kultur, die unglaublich schöne Natur und vor allem aber auch die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen. Die Plaudereien mit den Supermarktverkäuferinnen an der Kasse werden mir abgehen, ebenso das "Have a good day, Guys!" der Busfahrer, wenn sie sich nach Schichtwechsel von ihren Fahrgästen verabschieden.Oft sind es so Kleinigkeiten, die es ausmachen. Kosten nix, machen aber eine gute Stimmung!

Morgen geht es weiter nach Australien und ein neues Kapitel unserer Reise beginnt!

 

 

Kia Ora, Aotearoa!