Leider müssen wir heute das schnuckelige Hotel schon wieder früh verlassen, denn heute wollen wir es bis Hervey Bay schaffen. Am nahegelegenen Coolum Beach machen wir eine Frühstückspause, weil wir gehört haben, dass dieser kleine Ort samt Strand ein Geheimtip ist. Diesen Geheimtip kennen allerdings offensichtlich sehr viele, denn hier ist sehr viel los und irgendwie fällt uns allen eine Ähnlichkeit zu Jesolo ein...Der Strand ist zwar ganz schön, aber da uns hier zu viel los ist, machen wir uns bald wieder vom Acker.
Wir fahren weiter am Bruce Highway Richtung Rainbow Beach, wo es verschiedenfarbige Sande geben soll. Der Verkehr wird langsam etwas weniger, es wollen deutlich mehr Autos und Wohnwägen in Richtung Süden, als in den Norden hinauf. Wir wissen ja, dass unsere Reisezeit für Queensland nicht unbedingt die beste ist, da die Regenzeit beginnt, je weiter man nördlich kommt. Das heißt, heißes, schwüles Wetter und mitunter auch heftige Regenfälle, die auch mal Strassen unpassierbar machen können. Das wollen wir jetzt mal nicht hoffen, einstweilen wechseln sich Wolken, Sonne und ein paar Regenschauer ab, es ist aber warm und gut auszuhalten.
Die Landschaft verändert sich immer wieder, und der Himmel ist hier in Australien irgendwie besonders. Die Wolken scheinen so greifbar nahe zu sein.
Auch die langen, geraden Straßen sind hier nach den Kurven in Neuseeland eine angenehme Abwechslung.
Unsere nächste Station ist Rainbow Beach, ein kleines Örtchen im Great Sandy National Park. Hier kann man mit der Fähre und einem eigenen 4WD auf die südlichste Spitze von Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, übersetzen. Aber das Besondere hier sind die großen Sanddünen und die verschiedenfarbigen gepressten Sandverwehungen, die die Küste.umranden.
Der Strand neben dem Ort ist stark frequentiert von 4WDs, die dort campieren und auch fahren, denn zwischen Noosa und Rainbow Beach verläuft mit 200km einer der längsten Sandhighways der Welt, welcher allerdings nur bei Ebbe befahren werden kann.
Vom Ort "Rainbow Beach" ca 1,5 Km entfernt liegt "Carlo Sand Blow", eine riesige Sanddüne bzw. Sandverwehung, welche nach einem Carlo aus Captain Cook's Mannschaft benannt wurde. Nach einer kurzen Wanderung stehen wir dann vor diesem fast unwirklich anmutenden Szenario und sind wieder einmal sehr dankbar für diese atemberaubenden Eindrücke, die wir hier erleben dürfen.
Das Licht- und Schattenspiel durch die Sonne und den vorbeiziehenden Wolken lassen den Sand immer wieder anders erscheinen und hat etwas beinah Meditatives.
Dieser Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn sich der Weg zurück durch den Great Sandy NP etwas zieht, bis wir wieder auf dem Highway in Richtung Hervey Bay sind. Dort kommen wir am Nachmittag an und checken im Tower Court Motel ein, wo wir statt der gebuchten 2 Zimmer 2 riesige Ferienwohnungen mit insgesamt 9 Betten bekommen...da wir beide nehmen müssen, breiten wir uns halt so richtig aus...
Der Strand von Hervey Bay liegt direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Straße und kann zwar den Rainbow Beach nicht toppen, ist aber trotzdem ganz ansprechend...
Hervey Bay ist vor allem Ausgangspunkt für die Schiffstouren nach Fraser Island bzw K´gari, der ursprünglich indigene Name der Insel, der seit 2023 jetzt offiziell wieder anerkannt wurde.
Leider sind alle Touren nach K´gari für die nächsten beiden Tage ausgebucht, somit müssen wir uns morgen mit einer Bootsfahrt entlang der Fraser- Küste begnügen .
Heute machen wir eine kleine Bootstour als Ersatz für die nicht mehr buchbare Tour nach K'gari. Wir können die Insel zwar nur vom Wasser aus betrachten, da das Boot nur der Küste entlang fährt. Lina findet's ok und wir beiden Alten haben hier schon vor 20 Jahren einen 2Tages Trip unternommen, also können wir auch damit leben, die Insel nur aus der Entfernung zu sehen.
Der Katamaran legt im Hervey Bay Boat Club ab und die erste halbe Stunde ist der Seegang ganz schön wild. Als wir dann aber zu K'garis vorgelagerten Inseln kommen, wird es ruhiger.
K'gari ist die größte Sandinsel der Welt und erstreckt sich auf eine Fläche von 1840 km2. Das Besondere an diesem Ort ist, dass die komplette Vegetation auf Sand wächst, auch der Regenwald. Seit 1992 gehört die Insel zum UNESCO Weltnaturerbe.
Nahe der Küste verlagern wir dann unsere Perspektive und setzen die Fahrt im Boom-Net fort, was wirklich Spaß gemacht hat...und ein Bierchen wurde uns auch serviert!