Heute sind wir schon um 6.00 aufgestanden und schon um halb7 im Auto gesessen, bereit zur Abfahrt. Es liegt eine lange Etappe vor uns und wir wollen noch vor dem Frühstück mindestens 200km schaffen. Wir kommen auch recht zügig voran, der Bruce Highway ist in gutem Zustand und der Verkehr in Richtung Norden ist minimal. Also machen wir richtig Meter und sind bereits gegen 9.00 in Rockhampton, dem Capital of Beef, wo wir standesgemäß beim Mäcki frühstücken. Aber auch nur, weil dieser grad am Weg liegt und Google Maps kein besseres Frühstückslokal ausspuckt...
Wir zuckeln am Bruce Highway dahin und merken, dass wir jetzt endgültig unser "Australien Feeling", wie wir es von anderen Reisen kennen, wiedergefunden haben. Die unendliche Weite der Landschaft, der greifbar nahe Himmel mit seinen Wolken und der lange, gerade Highway, auf dem wir ab und zu andere Autos oder Trucks treffen, der Verkehr aber immer weniger wird, je weiter wir nach Norden kommen. Das Fahren wird entspannter und entschleunigter und trotzdem kommen wir gut voran. Wir sehen die ersten lebenden Kangaroos, die sich in der Entfernung im Schatten der Bäume ausruhen. Und wir spüren bei jedem Verlassen des klimatisierten Autos das tropische Klima von North Queensland. Es hat weit über 30° und die Sonne brennt gnadenlos herunter.
Bereits um die Mittagszeit erreichen wir Sarina. Kurz davor entdecken wir plötzlich eine Abzweigung zu einer "Dugong Sanctuary". Da Seekühe ja mit zu meinen Lieblingstieren gehören, müssen wir hier natürlich abbiegen. Es stellt sich allerdings heraus, dass als "Dugong Sanctuary" ein ganzer Strandabschnitt bezeichnet wird, von dem man Seekühe bei Ebbe beim Auftauchen und Luftholen beobachten kann. Leider ist aber gerade sowas von Ebbe, und so wird es heute nichts mit Douggi- Sichtungen. Aber der Strand hat auch bei Ebbe etwas Besonderes, außerdem finden wir einen vergammelten Hai.(Irgendwie finden wir fast an jedem Strand irgendwelche skurrile Tierleichen)
Nach wir noch in Sarina unseren Getränkevorrat aufgefüllt haben, fahren wir noch 12 km zum Sarina Beach, wo wir uns im dortigen Motel am Strand eingemietet haben. Wir merken gleich, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, hier unsere heutige Etappe enden zu lassen, denn die Lage des Motels ist traumhaft, direkt am mit Kokospalmen gesäumten Strand. Von unserem Apartment aus sehen wir direkt aufs Meer und wir lieben den Ausblick...
Der ganze Strand ist übersäht mit kleinen Sandkugeln, die in den verschiedensten geometrischen Formen angeordnet sind. Verantwortlich dafür ist der "Sand bubbler", wie er in Australien genannt wird, oder auf deutsch der "Sandkugelkrebs".
Diese kleine Krebse graben sich bei Ebbe aus dem Sand ans Licht um zu fressen. Er schaufelt sich wie mit einem Löffel Sand ins Maul, bis er eine schöne runde Kugel zusammen hat. Dann saugt er alles an organischen Inhalten aus dieser Kugel und schiesst sie nach hinten weg, um sich dann an die nächste Portion zu machen.
An den Bäumen am Rand des Strandes hören wir ohrenbetäubendes Gekrächze, welches von großen schwarzen Papageien kommt. Wir identifizieren sie als "Rotschwanz-Rabenkakadu" und Fredi gelingt es, sie mit der Kamera einzufangen.
Die Abendstimmung ist ganz besonders hier, ganz zart und in Pastellfarben gehalten. Wir gehen im gegenüberliegenden Motel-Restaurant tolle Steaks essen und genehmigen uns ein paar Drinks, während wir dieses Farbenspiel in uns aufnehmen.