Dienstag, 6. Dezember 2011

Geraldton - Jurian Bay (230 km)

 

 

In Geraldton haben wir Rafael und Maike getroffen, die wie wir mit ihren Kindern Lucy und Paul mehrere Monate unterwegs sind. Lina und Lucy waren gleich ein Herz und eine Seele und Lina war glücklich, endlich jemanden zum Spielen zu haben...

Lina und Lucy
Lina und Lucy
Jurian Bay
Jurian Bay

 

 

 

Umso schöner, dass auch sie heute nach Jurian Bay weiterfahren.

Jurian Bay ist eine kleine Siedlung am Meer mit einem recht schönen Campingplatz. Außerdem soll es hier Seelöwenkolonien geben, die man beobachten kann.

 

Am Nachmittag machen wir es uns wieder gemütlich, nützen die für Campingplatzverhältnisse erstaunlich luxuriöse Waschmaschine aus und lesen viel. Wir treffen Gernot, Fredis Tauchbuddy von Coral BAy. Er erzählt uns, dass er morgen eine Tour gebucht hat, bei der man mit den See Lions schnorcheln kann. Das wollen wir auch! Wir werden versuchen, morgen gleich in der Früh noch Plätze zu ergattern.

 

 

Mittwoch, 7.Dezember 2011

Schnorcheln mit Seelions in Jurian Bay - Janchep Nationalpark (200km)

 

 

Es hat geklappt, wir können heute noch mit aufs Boot zu den Seelöwen! Wir besteigen mit Flossen und Taucherbrille bewaffnet die "Hot Tuna" und tuckern los. Der Wellengang ist beträchtlich und der Captain meinte, wenn man sich den 2. und 3. Zeh am rechten Fuß mit Isolierband aneinanderklebt, hilft dies bei Seekrankheit...ob er's ernst gemeint hat, oder nur ein paar Touris verschaukeln wollte, sei dahingestellt....

Wir überstanden die Schiffsfahrt auch ohne Isolierband recht gut und so ereichten wir nach ca. 40 Minuten die "Essex Rocks".

Essex Rocks
Essex Rocks

 

 

Schon von weitem kann man die Seelöwen sehen, die dicht gedrängt in der Sonne liegen.

 

 

Ein großer Seelöwenbulle mit immerhin 250kg passt auf, dass niemand der Insel zu nahe kommt, denn diese gehört nur den Seelöwen.

 

Nach einem Briefing über den artgerechten Kontakt mit den Tieren dürfen wir ins Wasser. Leider streikt Lina heute, ihr ist das Wasser zu kalt und sie bleibt lieber beim Captain auf der Hot Tuna.

Auf zu den Seelöwen!
Auf zu den Seelöwen!

 

Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten neugierigen Seelöwen blicken lassen und uns begrüßen. Sie kommen ganz nah zu uns und gleiten mit uns durchs Wasser. Einige sind ganz verspielt und machen Rollen im Wasser. Einer stupste mich mit der Schnauze an, als wollte er sagen: He, komm, spiel mit mir! Aber natürlich sind diese Seelöwen Wildtiere und man sollte sie nicht berühren.

 

 

Diese Tiere sind einfach zauberhaft und wir können uns kaum von ihnen trennen. Über eine Stunde bleiben wir mit ihnen im Wasser und schwimmen und tauchen mit ihnen durch die türkise Bucht. Wir dürfen nur nicht zu nah an den Strand kommen, denn da wartet der Bulle, und der versteht keinen Spaß!

Wir sind uns einig, dass dieses Ereignis heute zu den schönsten gehört, die wir bis jetzt in Australien erleben durften.

 

Noch ganz wunderlich von den Erlebnissen am Vormittag verlassen wir gegen Mittag Jurian Bay und machen uns auf den Weg zurück nach Perth. Vorher wollen wir aber noch einen Stopp im Yanchep National Park machen, denn da kann man Koalas sehen.

 

 

Wir passieren wieder die großen Sanddünen in der Nähe von Cervantes und der Pinnacles Desert.

 

 

Wir sehen bizarre Palmenfelder mit wunderschön orange leuchtenden Blüten....

 

 

 

...und die trostlosen Auswirkungen eines großen Buschfeuers.

 

 

Ca 50 Kilometer vor Perth erreichen wir den Yanchep Nationalpark. Dieser ist aufgrund seiner Nähe zu Perth ein beliebtes Ausflugsziel für dessen Einwohner. Jede Menge Picknicmöglichkeiten sind gegeben und man kann auch mehr oder wenig lange Wanderungen unternehmen, unter anderem auch zu den "Caves", das sind große Sandsteinhöhlen, die man besteigen kann. Dieser 7 Stunden Trail ist uns dann doch zu weit und wir suchen die Koalas in den Eukalyptusbäumen. Es dauerte nicht lange und wir wurden fündig. 

 

 

Wir wollten eigentlich bald wieder aufbrechen, da wir rechtzeitig in Freemantel am Campingplatz sein wollten. Doch dann bemerkte die Rangerin, dass Lina im Visitor Center ganz leuchtende Augen vor einem Känguruhbild bekam und erzählte uns, dass jeden Tag ab ca 16.30 immer jede Menge Roos vom Wald herunter in den Park kommen. Also beschlossen wir, noch etwas zu warten und zu schauen, ob wir heute womöglich ein Känguruh auch noch sehen werden.

 

Wir haben nicht gedacht, dass das Erlebnis mit den Seelöwen heute noch getoppt werden kann, aber das, was kurze Zeit später passierte, war so unbeschreiblich schön, dass man es kaum mit Worten beschreiben kann.

 

Genau wie vorhergesagt, kam ein Känguruh nach dem anderen aus dem Wald und ließen sich um uns herum nieder zum Grasen. Es wurden immer mehr, und schon bald waren wir die einzigen Besucher im Park, umgeben von Hunderten Roos.

 

 

Wir beschließen, uns ein paar Steaks auf den Barbequegrill zu schmeißen und ein Picknick mit Känguruhs abzuhalten.

 

Frecher Kokaberra
Frecher Kokaberra

 

 

Diese Gelegenheit nutzte ein Kokaberra, der sich im Sturzflug an uns heranmachte und frech Linas Fleisch von ihrer Gabel klaute!

 

Wir verwerfen unseren Plan, heute noch weiterzufahren und beschließen, im Nationalpark zu übernachten, da wir dieses Szenario bis zum Schluss auskosten wollen.

 

D
D

 

Der Känguruhbulle bewacht die brütenden Weibchen. Ihm sollte man nicht zu nahe kommen, denn ähnlich wie Kollege Seelöwenbulle kann auch ehr sehr ungemütlich werden

 

 

 

 

 

Baby Känguruh im Beutel der Mutter

 

Richtiggehend berauscht von den unglaublich tollen Eindrücken des heutigen Tages gehen wir schlafen. Außer uns ist niemand mehr im Nationalpark, wir sind ganz alleine mit hunderten Roos, Koalas, Kakadus und noch vielem mehr. Auf eine Tierart hätten wir allerdings gerne verzichtet: in der Nacht stürzten sich ausgehungerte Mosquitos auf uns und raubten uns  den Schlaf. Gottseidank haben sie sich aber diesmal mit mir zufrieden gegeben und Lina verschont. 

 

 

 

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Yanchep NP - Freemantle (80km)

 

 

Nach einer etwas kurzen Nacht wachen wir heute erst um halb acht auf und schauen gleich wieder nach unseren Roos. Die meisten liegen noch faul im Gras und beachten uns kaum. Wir verabschieden uns von ihnen und den Koalas und verlassen den Nationalpark. Was hätten wir verpasst, wenn wir hier nicht hergekommen wären!

 

Nach einem kurzen Abstecher bei Britz in Perth, wo wir unseren wackeligen Tisch und einen Sessel auswechseln und noch ein bisschen Unmut über die grindige Karre zum Ausdruck bringen ( leider haben sie uns kein neues Auto angeboten..) fahren wir weiter bis Freemantle.

Freemantle ist eigentlich ein Stadtteil von Perth, in dem sich Kunst, Cafes und ausgefallene Shops aneinanderreihen. Da wir aber heute zu müde für einen ausgedehnten Stadtbummel sind, gehen wir hier nur frühstücken und fahren dann bald weiter zum Caravanpark, wo wir noch die Eindrücke des gestrigen Tages nachwirken lassen.